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Fragen und Antworten zum Thema Kieferorthopädie

Alle Fragen und Antworten zum Thema Kieferorthopädie

Was bedeutet Kieferorthopädie?

Die Kieferorthopädie (KFO) ist ein Fachgebiet der Zahnmedizin. Sie befasst sich mit der Erkennung, Verhütung und Behandlung von Zahn• und Kieferfehlstellungen. Dabei geht es nicht nur darum, dass gerade Zähne schön aussehen, sondern um die Erhaltung und Wiederherstellung wichtiger gesundheitl icher Faktoren. Ziel der KFO ist demnach neben der Ästhetik immer das regelgerecht funktionierende Gebiss.

Welche Fehlstellungen machen eine Korrektur nötig?

Sobald einzelne Zähne schief im Kiefer sitzen oder der Biss nicht stimmt, können gesundheitliche Probleme die Folge sein. So erschweren schief stehende Zähne die Reinigung des Mundraumes, sie sind daher verstärkt karies• und paradontosegefährdet. Fehlerhafte Zahnkontakte können zu
einer Überlastung des Zahnhalte-Apparates führen und damit zu frühzeitigem Zahnverlust. Fehlstellungen der Kiefer können Verspannungen der Ges ichts- und Kaumuskulatur zur Folge haben und Kopfschmerzen verursachen. Fehlbelastungen im Kiefergelenk ziehen möglicherweise Verspannungen im Bereich der gesamten Wirbelsäule nach sich. Zähne und Kiefer können sich außerdem auf die Kaufunktion (Verdauung), die Atmung (Mund- statt Nasenatmung bedingt oft Erkältungskrankheiten) und die Aussprache (Lispeln) auswirken.

Welche Ursachen haben Fehlstellungen und worauf sollten Eltern achten?

Zahnfehlstellungen und Kieferanomalien können erblich bedingt sein. Häutig jedoch sind sie auch auf dauerhaftes Daumenlutschen oder dauerhaften Gebrauch des Saugers zurückzuführen. Oder sie entstehen aufgrund vorzeitigen Milchzahnverlusts durch Karies, die meist durch das permanente Nuckeln kohlenhydrathaltiger Getränke verursacht wird.

Was tun bei vorzeitigem Milchzahnverlust?

Vorzeitig bedeutet einen Verlust der Milchzähne mindestens 1 bis 1,5 Jahre vor dem eigentlichen Zahnwechsel. Eltern sollten in diesem Fall die Eingliederung eines Lückenhalters in Betracht ziehen, denn die Milchzähne haben eine so genannte Platzhalterfunktion für die nachfolgenden Zähne.

Wann beginnt man mit der Behandlung bei Kindern?

Der Gang zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie, wenn Ihr Kind etwa 6 Jahre alt ist, kann Zeit, Mühe und auch Kosten sparen, da die Veränderungen der Zahnstellung im frühesten Kindesalter beginnt und sich hier bereits Abweichungen erkennen lassen. Frühzeitig erkannt können Fehlstellungen (offener Biss, Rück-Norbiss, seitlicher Kreuzbiss) bereits mit einfachen herausnehmbaren Zahnspangen behoben werden. Die eigentliche
Behandlung erfolgt in der Regel während des Zahnwechsels oder direkt danach, also mit circa 9-12 Jahren. Mit 14-16 Jahren ist der Zeitpunkt des Hauptwachstums bei Jugendlichen bereits überschritten, wonach Korrekturen oft nur noch mit größerem technischem Aufwand durchgeführt
werden können. Es gilt jedoch: Der Behandlungsbeginn variiert je nach festgestellter Fehlstellung.

Wie lange dauert die gesamte kieferorthopädische Behandlung?

Die Behandlungszeit hängt von mehreren Faktoren ab. Sie kann von circa einem bis zu vier Jahren dauern. Dies hängt vor allem mit dem
Ausprägungsgrad der Fehlstellung von Zähnen bzw. Kiefer zusammen. Auch die Mitarbeit des Patienten ist ein wichtiger Faktor. Nach der erfolgreichen aktiven Korrektur ist noch eine Stabilisationsphase einzukalkulieren, da Zähne und Kiefer ständig in Bewegung sind. Damit die
Zähne nicht in ihre alte Position zurückwandern, sichert eine Haltespange, der so genannte .Retainer• den Behandlungserfolg. Auch hier gibt es • wie bei den Zahnspangen – sichtbare und unsichtbare, festsitzende und herausnehmbare Geräte.

Zahnkorrektur als Erwachsener – geht das noch?

Eine kieferorthopädische Behandlung ist in jedem Alter möglich. Voraussetzung ist lediglich, dass die Zähne kariesfrei und der Zahnhalteapparat
entzündungsfrei ist. Für die meisten Erwachsenen ist die Ästhetik der Hauptgrund, eine Zahnregulierung in Betracht zu ziehen. Dem kommen immer kleiner werdende Brackets sowie nahezu unsichtbare Materialien wie Keramik oder Glasfaser entgegen. Sogar eine so gut wie unsichtbare Zahnkorrektur, beispielsweise mit der lnvisalign• Methode ist heute möglich. Hierbei werden transparente herausnehmbare Schienen angefertigt, die schonend die Zähne in die korrekte Stellung bringen. Neben einem perfekten Lächeln dient eine Zahnkorrektur bei Erwachsenen aber auch oft der Wiederherstellung der Kaufunktion oder der Vorbereitung prothetischer Maßnahmen (Implantate, Kronen, Brücken). Die Wiederherstellung und Erhaltung eines intakten Gebisses ist kein Luxus – gerne informieren wir Sie über die verschiedenen Möglichkeiten.

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Bei Kindern und Jugendlichen übernimmt meist die gesetzliche Krankenkasse, ab einem bestimmten Schweregrad der Fehlstellung die Kosten für eine Grundversorgung. Bei einer solchen Grundversorgung kommen ausschließlich Materialien zum Einsatz, die – laut Gesetzgeber (§12 Abs. 1 SGBV) – ,ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich“ sind und das Maß des notwendigen nicht überschreiten“.
Doch bietet die moderne Kieferorthopädie Behandlungswege, die aufgrund neuartiger Materialien und Technologien schonender, verträglicher, effizienter und ästhetischer sind. Diese medizinisch sinnvollen Behandlungsverfahren können jedoch nur als Außervertragliche Leistungen angeboten werden. Sie unterliegen einer direkten Vereinbarung zwischen dem behandelnden Kieferorthopäden und den Eltern. Die Gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Leistungen nicht.
In einem persönlichen Gespräch erläutern wir Ihnen gerne alles rund um die Kosten einer Behandlung.